1905 gründete Georg Knorr mit Knorr-Bremse den weltweit führenden Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge. 1989 wurde Heinz Thiele, der langjährige Vorstand, Alleineigentümer als die Firmenerben ihre Anteile verkauften. Obwohl der Patriarch bereits in den 90er Jahren seinen Kindern Hendrik und Julia mehr als die Hälfte der Anteile übertragen hatte, behielt er stets die Stimmenmehrheit. Kurz vor der Berufung in den Vorstand schied Sohn Hendrik wohl im Streit aus der Geschäftsführung und später auch als Gesellschafter aus. Damit platzen die ursprünglichen Nachfolgepläne. Durch die Platzierung eines Teils des Aktienbesitzes an der Börse (wobei Thiele die Mehrheit und somit Einfluss behielt), realisierten Heinz Thiele und seine Tochter 3,9 Mrd. Euro.
Fazit: Bei einer familieninternen Unternehmensnachfolge sollten die Bedingungen offen geklärt werden. Wenn der Patriarch die Macht nicht aus der Hand geben will, kann das den Übernahmewillen der nachfolgenden Generation ausbremsen.
Quelle: https://www.capital.de/wirtschaft-politik/15-konflikte-in-deutschen-familienunternehmen