Unternehmensnachfolge in Deutschland

Ein Unternehmen abgeben – wie geht das?

Die Nachfolge regelt ein Unternehmer oder eine Unternehmerin normalerweise nur ein Mal. Umso wichtiger ist es, diese gut vorzubereiten und als Teil in der Unternehmensgeschichte sowie als strategische Aufgabe eines jeden Unternehmers zu sehen – und nicht als ein Problem oder Schwäche. Unabhängig vom Alter muss sich jeder Unternehmer oder jede Unternehmerin Gedanken über einen plötzlichen Ausfall machen und eine strukturierte, laufend aktualisierte Vorsorge für den Notfall betreiben. Diese kann auch Ausgangspunkt für eine Nachfolgeplanung sein.

Ein Unternehmen übernehmen – wie geht das?

Man spricht von einer familieninternen Nachfolge, wenn das Unternehmen an die nächste Generation weitergegeben wird. Typischer Weise wird bei kleineren Unternehmen sowohl das Eigentum als auch die Führung innerhalb der Familie übertragen.

Natürlich gibt es auch Mischformen, bei denen z. B. die Anteile bei der Familie verbleiben, das Unternehmen aber (teilweise) extern geführt wird. Diese Form findet man z.B. bei größeren Familienunternehmen oder wenn der oder die Familiennachfolger (noch) nicht fit genug sind für eine Führungsposition und ein Fremdgeschäftsführer eingestellt wird.

Bei der betriebsinternen Nachfolge kaufen ein oder mehrere Mitarbeitende des Unternehmens – oftmals aus dem Management – das Unternehmen ganz oder teilweise und übernehmen die Führung.

Bei einer betriebsinternen Nachfolge kennen die Nachfolgenden das Unternehmen oft sehr gut. Das heißt, sie wissen besser als bei einer externen Nachfolge, was auf sie zukommt. Andererseits fallen familiäre Emotionen weg, die eine familieninterne Nachfolge oft erschweren. Manchmal wird die betriebsinterne Nachfolge daher auch als Königsweg bezeichnet.

Bei einer externen Nachfolge erwirbt eine gänzlich fremde Person oder ein anderes Unternehmen das Eigentum am Nachfolgebetrieb. Je nach Aufteilung der Führungsverantwortung und des Vermögens sind ganz unterschiedliche Formen der Nachfolge denkbar.

Neben Existenzgründern, die durch die Übernahme unternehmerisch tätig werden, kommen auch sog. strategische Investoren (wie z.B. ein Wettbewerber) oder auch Finanzinvestoren als Erwerber in Frage. Im Rahmen einer Nachfolge können auch Venture-Capital-Geber oder Business Angels eingebunden werden. Auch eine Stiftungslösung kann im Einzelfall sinnvoll sein.

Neugründung oder Unternehmensnachfolge?

Wer sich selbstständig machen will, hat die Wahl ein Unternehmen neu zu gründen oder ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen. Für beide Alternativen gibt es gute Argumente, die es genau abzuwägen gilt. Vorteile einer Neugründung sind der häufig zu Beginn geringere Kapitalbedarf und die Möglichkeit, ein maßgeschneidertes Geschäftsmodell umzusetzen. Demgegenüber stehen allerdings ein hohes Risiko des Scheiterns und eine möglicherweise zeitaufwändige Positionierung des Unternehmens am Markt.

Bei einer Unternehmensnachfolge wird zwar häufig mehr Kapital benötigt und man übernimmt von Anfang an Verantwortung für die bereits existierenden Mitarbeiter, allerdings kann der Nachfolger auch von der bestehenden Positionierung des Unternehmens am Markt und dem vorhandenen Kundenstamm profitieren. Es werden sofort Umsätze erzielt und die Mitarbeiter sind (hoffentlich) ein eingespieltes Team. Zudem profitieren Unternehmensnachfolger ebenso wie Neugründer von den öffentlichen Fördermöglichkeiten. Eine Vielzahl von Börsen informiert Gründungsinteressierte, welche Unternehmen zur Nachfolge anstehen.

Als Einführung in das Thema Nachfolge eignet sich der Nachfolg-O-Mat. Dieser erstellt anhand von Fragen zur Nachfolge eine individuelle Auswertung zum aktuellen Wissensstand und hilft dabei, die Themenfelder zu identifizieren, in denen noch Wissenslücken bestehen oder Ansprechpartner gesucht werden.

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Welche Möglichkeiten der Förderung und Finanzierung gibt es?

Die Finanzierung der Nachfolge ist sowohl für Übergebende als auch für Nachfolgende von erheblicher Bedeutung. Natürlich hängt diese stark von der Übertragungsart ab. Ein Unternehmenskauf ist anders zu finanzieren als die Schenkungsteuer bei einer unentgeltlichen Übertragung. Für Nachfolgende ist es besonders wichtig, die Vor- und Nachteile einzelner Finanzierungsarten sorgfältig abzuwägen. Das gilt für alle Nachfolgeformen. Denn neben den Finanzmitteln für einen etwaigen Kaufpreis müssen weitere Mittel, beispielsweise für Sachinvestitionen oder für die Einstellung neuer Mitarbeiter, eingeplant werden. Finanzielle Mittel können durch den Nachfolger selbst, weitere Gesellschafter oder externe Finanzmittelgeber (z. B. eine Bank) bereitgestellt werden. Auch Fördermittel spielen bei Nachfolge-Finanzierungen eine wichtige Rolle.

Alle Fördermittel für Existenzgründer bieten auch für Nachfolgende attraktive Möglichkeiten der Finanzierung. Diese stehen nicht nur für Einzelnachfolgen, sondern auch für partnerschaftliche Übernahmen mehrerer Gründer, für Teilübernahmen sowie für Seminare und Beratungsleistungen zur Verfügung. Gespräche mit der Hausbank oder mit Förderinstituten können dabei helfen, die richtige Förderung zu finden: Sei es über Realhilfen, Beratungshilfen oder Finanzierungshilfen.

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Buying a business in Germany

In recent years many regulations have made it easier for international entrepreneurs to venture into entrepreneurial activities in Germany. For EU citizens, in particular, rules and regulations are virtually the same as for German citizens. Planning to buy a business in Germany is a challenging endeavor and there are types of assistance that may be beneficial for aiding in the process. We have comprised a compact list of contact points and information in English and point to some easy-to-navigate websites.

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